09.09. - 11.09.2022
Drei Fachgruppen Wassergefahren üben auf dem Bodensee
Konstanz/Bodensee - 09.09. - 11.09.2022. Der THW Ortsverband Konstanz lud die THW Ortsverbände Kehl und Lörrach zu einem gemeinsamen Übungs-Wochenende an den
Bodensee ein. Die drei Fachgruppen Wassergefahren übten von Freitag bis Sonntag den Umgang mit den Einsatzbooten und führten hierzu verschiedene Übungs-Szenarien
durch.
Am Freitag setzte sich gegen 14:00 Uhr bereits der erste Teil des Technischen Hilfswerks Kehl in Bewegung: Der vollgeladene Mehrzweckkraftwagen (MzKW) sowie das
einsatzbereite Mehrzweckarbeitsboot (MzAB) machte sich zusammen mit vier Helfenden der Fachgruppe Wassergefahren in Richtung Konstanz auf. Ziel war der Camping-Platz
in Litzelstetten, nur wenige hundert Meter nördlich der Insel Mainau gelegen. Gegen 16:00 Uhr setzte sich auch das zweite Team, bestehend aus weiteren vier Helfenden,
in Bewegung. Gegen 18:00 Uhr kamen alle an dem Camping-Platz an und konnten mit dem Aufbau des THW Zeltlagers beginnen. Parallel wurde das MzAB geslippt und durfte
seine erste Fahrt auf dem Bodensee vornehmen. Nach Abschluss der Arbeiten konnten sich die Helferinnen und Helfer der verschiedenen Ortsverbände kennenlernen sowie Ideen austauschen.
Am Samstag stand die eigentliche Übung auf dem Programm. Gegen 08:00 Uhr war das gemeinsame Frühstück mit daran anschließenden Briefin. Alle Bootsführer wurden über die Besonderheiten des Bodensees
eingewiesen. Zudem wurde die erste Übung, das Anfahren an ein bewegendes Objekt, mitgeteilt. Nach dem Briefing machten sich die vier Bootsmannschaften
einsatzbereit und fuhren in den Bereich der Autofähren Konstanz-Meersburg. Dort angekommen wurde in einer Ketten-Formation das Anfahren ah Wasserfahrzeuge, hier in Form der Bodensee-
Fähren, geübt. Neben dem richtigen Einfahrwinkel sowie der passenden Geschwindigkeit sind auch die Wellenbewegungen zu beachten. Von mehreren dutzend Menschen
beobachtet, übten die Bootsführerinnen und Bootsführer das Manöver über mehrere Stunden in wechselnden Positionen.
Im Anschluss fand eine Navigationsübung auf und am dem Bodensee statt. Die Helfenden mussten vorgegebene Koordinaten finden und die jeweiligen Gegegebenheiten kontrollieren. Rückmeldungen
erhielt der Zugtrupp des THW Konstanz, welcher die gesamte Übung über die Auftragsverwaltung vornahm.
Im Hafen von Wallhausen angekommen, übernahmen das THW Kehl sowie das THW Lörrach eine bereits errichtete schwimmende Arbeitsplattform in Empfang. Die Plattform, aus mehreren
schwimmenden Plastikkörpern bestehend, wurde hierzu zwischen zwei MzAB verspannt und im Anschluss in Mitten des Bodensees (Nähe des sog. "Teufeltischs") navigiert. Hierzu übernahm R. Angelucci, der
Gruppenführer der Fachgruppe Wassergefahren des THW Kehl, das Kommando.
Bei der Fahrt im Verband ist ein gutes Zusammenspiel zwischen den beiden Bootsführern sowie dem Arbeitsplattformführer, der die Anweisungen gibt, notwendig. Nach wenigen Minuten war das Team
jedoch gut eingespielt und die Verbringung konnte ohne Probleme vorgenommen werden. Am Ziel angekommen stießen auch bereits die anderen beiden Einsatzboote
hinzu, welche zuvor die Mittagsverpflegung aufgenommen hatten.
Das besondere Highlight konnte damit beginnen: die Helfenden konnten in Mitten des Sees ihre Mittagsverpflegung zu sich nehmen; umrandet von ruhigen Wasser und
der an der Übung doch raren Sonne.
Im Anschluss stand auch bereits die nächste Übung an. Aufgrund eines technischen Defekts musste ein MzAB wasserseitig abgeschleppt werden. Das THW Lörrach übernahm diese
Aufgabe und wurde durch das THW Kehl sowie das THW Konstanz begleitet. Die Helfenden nutzten die Chance, die verschiedenen Abschlepparten zum Teil theoretisch,
zum Teil praktisch durchzuführen.
Nachdem das MzAB in den Hafen verbracht und dort auch repariert werden konnte, stand eine kurze Pause und anschließend auch die nächste Navigationsübung an. Über den gesamten
Bodensee waren Ziele verteilt, die gefunden, erkunden und bewertet werden mussten.
Nach dem Abendessen und mit beginnender Dunkelheit stand die für den Tag letzte Übung an. In einer Nachtfahrt sollten die vier
Bootsbesatzungen eine Personensuche bei Nacht durchführen. Hier ist besondere Vorsicht notwendig, da Hindernisse nur extrem schwierig zu erkennen sind, weshalb von
der ganzen Bootsbesatzung die volle Aufmerksamkeit notwendig ist. Zur Einsatzdurchführung bildeten das THW Lörrach sowie das THW Kehl einen sog. Suchfächer und fuhren
den entsprechenden Planquadrat systematisch ab. Rund eine Stunde später konnte das Objekt identifiziert und gemeldet werden. Glücklicherweise stellte
sich dabei heraus, dass es sich lediglich um eine Messboje gehandelt hatte.
Auch der dritte Tag der Übung begann früh, da der Abbau des gesamten Zeltlagers anstand. Parallel machte sich eine Bootsbesatzung auf den Bodensee, um das Sonargerät
zu testen. Danach ging es auch bereits an das Slippen des Boots und die dreistündige Heimfahrt.
Für die Helferinnen und Helfer des THW Kehl ging damit ein anstrengendes, jedoch insbesondere lehrreiches Wochenende zu Ende. Insbesondere die Wetterverhältnisse schwächen
den Einsatzwert der Einheiten enorm. Nicht zuletzt am Samstagmittag kamen die Helfenden in einen starken Regenschauer, der die Temperatur ganz schnell abgesenkt hatte.
Doch mit der guten Regenkleidung des THW konnte auch dieser Umstand perfekt gemeistert werden.
Die Übung konnte am Sonntag gegen 15:00 Uhr beendet werden, nachdem alle Einsatzfahrzeuge sowie -geräte kontrolliert, gereinigt und versorgt waren.
Zuletzt möchten wir uns bei dem Ortsverband Konstanz und seinen Helferinnen und Helfern für die tolle Organisation, die tägliche Begleitung, das tolle Essen sowie
die gute Kameradschaft bedanken. Der Übung ging nämlich ein bürokratischer Akt der Einholung verschiedenster Sondergenehmigungen voraus. Auch dem THW Lörrach gilt unser Dank für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit. Wir freuen uns auf den nächsten Termin in
diesem Kreise!
Autor: Christian Just
Dieser Artikel wurde am 11.09.2022 angelegt.
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